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Was ist Mikroplastik?

Seit einigen Jahren ist immer wieder die Rede vom sogenannten Mikroplastik. Es scheint in fast allem vorhanden zu sein und es kann sich auf Dauer sehr schlecht auf unsere Gesundheit auswirken. Vielleicht geht es dir da so, wie vor einiger Zeit ein, zwei Leuten aus unserem Team und du fragst dich auch: was ist Mikroplastik und was macht es so gefährlich?

Mikroplastik

Ganz grundsätzlich ist der Begriff „Mikroplastik“ schnell erklärt. Hierbei handelt es sich nämlich einfach um kleine Kunststoffteilchen, welche einen Durchmesser von unter fünf Millimetern haben. Diese Definition wurde im Jahre 2008 von der NOAA, der National Oceanic and Atmospheric Administration, festgelegt. Die NOAA ist die die Wetter- und Ozeanografie­behörde der Vereinigten Staaten von Amerika.

Bei der Entstehung von Mikroplastik wird dieser Begriff dann aber etwas aufgeteilt. Zum einen entsteht Mikroplastik beim Zerfall von Produkten aus Plastik. Hierbei sticht vor allem ein Produkt ins Auge, denn rund ein Drittel des gesamten Mikroplastik entsteht durch den Abrieb von Autoreifen.

Während es noch recht logisch klingt, dass bei der Abnutzung von Produkten aus Kunststoff Mikroplastik entstehen kann, ist der zweite Entstehungsprozess bzw. Fundort doch recht überraschend. Gerade wenn man bedenkt, dass Mikroplastik als schlecht für den Menschen und die Umwelt gilt, verwunderte es uns doch sehr, dass Mikroplastik teilweise bewusst produziert wird und als Mikroplastik-Partikel dann in Produkten der Kosmetik, in Zahnpasta oder Windeln zum Einsatz kommen. Hier soll durch die Verwendung des Mikroplastik ein mechanischer Reinigungseffekt eintreten.

Die Gefahr für Mensch und Umwelt

Das Grundproblem mit Plastik im Bezug zu unserer Umwelt ist wohl den meisten bekannt und wird auch hier auf plastik.de an vielen Orten ausführlich beschrieben. Aber vielleicht fragst du dich jetzt: wo ist konkret das Problem mit Mikroplastik? Ist es nicht so klein, dass es eigentlich nicht gefährlich sein kann? Dieser Gedankengang kann logisch wirken. Gerade in Partikelform ist Mikroplastik so klein, dass es für das menschliche Auge eigentlich nicht mehr erfassbar ist. Aber bei Mikroplastik ist die kleine Größe sogar eher eine Gefahrenquelle als ein Grund für Beruhigung.

Durch das Vorkommen in Haushaltsprodukten, vor allem in Zahnpasta, Shampoo und Co, gelangt das Mikroplastik in unser Abwasser. Hier ist das Problem, dass aktuelle Kläranlagen die kleinen Partikel nicht vollständig filtern können, sie sind schlichtweg zu klein. So gelangt das Mikroplastik von unseren Haushaltsprodukten sehr schnell in die Gewässer dieser Welt, genau wie in den Klärschlamm, welcher zum Düngen der Felder genutzt wird. Dazu kann sich das Mikroplastik auch durch die Luft verbreiten und so an jeden Ort geweht werden.

Wenn Mikroplastik den Weg über das Gewässer aber ebenso über die Luft nimmt, landet es zu großen Teilen im Meer. Hier wird es dann von Meeresgetier aufgrund seiner kleinen Größe als Nahrungsmittel angesehen und von den Tieren aufgenommen. Die Größe der Partikel macht diese zwar nicht direkt gefährlich, aber die Partikel beherbergen einige Schadstoff, die die Tiere verletzen können, zu Behinderungen führen oder gar den Tod auslösen. Die Partikel sind dabei nicht einfach nur ein Sammelort für alle möglichen Bakterien und Giftstoffe, mit denen sie auf ihrer Reise durch die Luft und das Meer in Berührung kommen, sie tragen ebenso giftige Stoffe in sich. So ist Plastik z.B. mit Weichmachern oder Flammschutzmitteln versetzt. Diese lassen sich recht leicht aus dem Kunststoff herauslösen und können somit bei der Verdauung freigesetzt werden.

Das gleiche Problem hat der Mensch mit Mikroplastik. Ein Partikel Mikroplastik mag uns zwar nicht direkt schaden und aktuell können wir auch nur spekulieren, ob und wie uns Mikroplastik dauerhaft schaden wird, aber es ist jetzt schon eine Tatsache, dass wir ungewollt Mikroplastik zu uns nehmen. Nicht nur etwa über die Partikel in der Zahnpasta, sondern auch über Nahrungsmittel, wo der Einsatz von Mikroplastik vom Hersteller nicht mal vorgesehen bzw. erwünscht ist. Dadurch, dass sich Mikroplastik überall verteilt, hat es an vielen Punkten die Chance, in unsere Nahrungskette zu gelangen.

Zum einen geschieht das natürlich über die Meerestiere, welche wir Menschen gerne essen. Aber auch über pflanzliche Nahrungsmittel sowie Fleisch nehmen wir heute nachgewiesen Mikroplastik zu uns. Die Partikel gelangen auf die Felder und in das Wasser. Selbst, wenn wir Menschen nur reines Wasser trinken und auch nur Früchte, Obst und Gemüse von reinen Feldern essen würde, so nehmen immer noch viele Menschen tierische Produkte zu sich und die Tiere können durch ihr Wasser sowie ihr Futter die Partikel aufnehmen. So entstehen teilweise nicht nur Krankheiten und Krankheitserreger, welche wir beim Verzehr der Tierprodukte zu uns nehmen, sondern die Partikel können auch vom Tier durch die Produkte wie Fleisch und Milch direkt an uns weitergegeben werden.

So tragen wir am Ende dann Mikroplastik mit all seinen Schadstoffen, die unser Körper bei der Verdauung grundsätzlich freisetzen kann, in uns. Aktuell mag es noch keine großen Folgen geben, aber je mehr Mikroplastik in unsere Nahrungskette gelangt und je mehr jeder Mensch einzeln zu sich nimmt, umso mehr steigt die Chance, dass Menschen daran erkranken und vielleicht sogar sterben können.


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