Home / Was ist Zero Waste?

Was ist Zero Waste?

Für uns und wahrscheinlich auch für dich ist es keine Frage, dass ein Leben ohne Müll ein absolutes Ideal wäre und wir so der Umweltverschmutzung von heute auf morgen Einhalt gebieten könnten. Aber wahrscheinlich denkst du genau wie wir, dass dieses Ideal einfach nicht umsetzbar ist. Heutzutage entsteht bei fast allem Müll. Diesen kann man zwar reduzieren, aber ganz abschaffen?!

Einen Beweis dafür, dass ein Leben ohne oder zumindest mit fast keinem Müll auch heute möglich ist, den möchte die „Zero Waste“ Bewegung liefern.

Was ist Zero Waste?

Im Grunde ist das Konzept „Zero Waste“ relativ simpel. Wer nach dem Zero Waste Prinzip lebt, der versucht seinen Alltag so zu ändern, dass möglichst wenig bis gar kein Müll entsteht. Im heutigen Alltag scheint dieses Unterfangen eigentlich nicht mehr möglich. Egal wo, wir produzieren überall Müll. Von der Verpackung unserer Lebensmittel über Elektroschrott bis zu leeren Zahnpastatuben.

Es gibt allerdings mehr und mehr Anhänger der Zero Waste Bewegung, die zeigen, dass es möglich ist, seinen Müll auf ein Minimum zu reduzieren. Die in der Szene bekannte Bloggerin Shia schafft es, dass sie in einem Jahr gerade mal so viel Müll produziert, dass es in ein normales Einmachglas passt.

Warum sollte ich über Zero Waste nachdenken?

Warum Menschen dem Zero Waste Prinzip folgen, scheint recht einleuchtend. Der Müll, der unsere Umwelt zerstört, soll verringert und so soll der Umweltschutz gefördert werden, während vielleicht auch Einfluss auf den Klimawandel genommen wird. Dieser Trend ist auch in gewisser Form der Gegenpol zur heutigen Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Der durchschnittliche Deutsche produziert pro Jahr ungefähr 450 Kg Haushaltsmüll. Bei 365 Tagen pro Jahr ist das mehr als 1,2 Kg pro Tag.

Von diesem Müll kann ein Teil zwar recycelt werden, aber dieser Teil ist der deutlich Kleinere. Dazu geht das Recycling oftmals mit einem hohen Energieverbrauch einher. Daher ist die Lösung für das Problem mit dem vielen Abfall relativ einfach. Weniger Müll der produziert wird = weniger Abfall, der der Umwelt schadet.

Die Umsetzung

Wer ein „modernes“ Leben haben möchte, der wird leider nicht komplett auf Abfall verzichten können. Natürlich gehört dazu auch noch eine gewisse Umstellung und Disziplin zum Zero Waste-Konzept. Einfach bedenkenlos leben und einkaufen geht im ersten Moment nicht mehr. Aber wer die Umstellung schafft, der wird sich an alles gewöhnen und irgendwann greift natürlich auch unsere Psyche ein und alles wird zur Gewohnheit.

Bei der Umsetzung vom Zero Waste-Konzept gelten ein paar Grundsätze und wer sich an diese hält, der hat schon viel getan. In der modernen Welt ist Elektronik nicht mehr wegzudenken. Handy, Computer oder Spielekonsole gehören zu unserem Alltag. Auf diese Dinge muss man auch nicht unbedingt verzichten, aber wir sollten diese Produkte nutzen bis sie wirklich kaputt sind und immer die Reparatur dem Neukauf vorziehen. Wenn ein Gerät man wirklich gar nicht mehr zu retten ist, dann sollte es zumindest fachgerecht entsorgt werden. Auch bei defekten Elektrogeräten gibt es noch Teile, die verwertet werden können.

Bei Lebensmitteln gilt, genau wie bei anderen Dingen auch: unverpackt ist die Lösung. Hier bieten im Bereich der Haushaltswaren immer mehr Supermärkte einige ihrer Produkte in unverpackter Form an. Gerade bei Obst und Gemüse kann man hier viel Abfall sparen. Eine Alternative hierzu sind die Unverpackt-Läden, die gerade in den Städten des Landes einen Boom erleben – sie sind auch immer häufiger zu finden. Auf dem Land mag die Sache zwar schwieriger wirken, aber mit Bauern- und Hofläden gibt es auch hier eine Lösung. Eine Alternative ist natürlich auch immer der Wochenmarkt, wo man frische und zumeist unverpackte Produkte erhält. Generell ist es gerade auf den Märkten und auch in den Hofläden, genau wie bei Bäckern, Metzgern und Co eine gute Idee, wenn man seine eigenen wiederverwendbaren Behältnisse mitbringt. Die meisten Läden werden liebend gerne die Ware in die mitgebrachten Verpackungen stecken, um so Müll und Geld zu sparen. Diese Idee gilt vor allem bei Coffee to go, wo ein eigener Becher mehr und mehr sogar durch einen Rabatt belohnt wird.

Im Supermarkt mag es oftmals nicht möglich sein, dass man die Produkte in seinem eigenen Behältnis mitnimmt, da die meisten Produkte schon verpackt sind – aber auch hier kann man sein Verhalten überdenken. Zum einen bieten immer mehr Märkte Möglichkeiten, gewisse Produkte unverpackt zu kaufen und zum anderen gibt es Hersteller, die ihre Waren in wiederverwendbaren Verpackungen, wie z.B. Joghurt in Gläsern, verkaufen.

Bei Gebrauchsgegenständen im Haushalt, Klamotten, Möbeln und auch bei Elektrowaren ist es eine gute Frage, ob immer alles neu sein muss. Gebrauchte Sachen erledigen ihren Dienst oftmals auch sehr gut sowie lange und man spart bei diesen nicht nur Müll, sondern auch Geld. Flohmärkte, Second-Hand-Läden, Sozialkaufhäuser und Online-Auktionshäuser wie eBay Kleinanzeigen bieten hier eine gute Möglichkeit.

Noch einen Schritt weiter

Wer bei all diesen Punkten darauf achtet, dass weniger Verpackung und damit Müll gebraucht wird, der hilft der Umwelt ungemein. Also wenn du ab jetzt auf diese Punkte achtest und dein Leben etwas umstellst: sehr gut!

Wenn du aber noch einen Schritt weiter gehen möchtest und gewillt bist, mehr Zeit in deine Müllvermeidung zu stecken, dann kannst du ganz einfach noch mehr Müll sparen. Selbermachen ist die Devise. Dabei ist nicht nur das gemeint, was dir und uns dabei wohl zuerst in den Kopf kommt. Natürlich kannst du anfangen, dein Essen selbst anzubauen, wenn du die Fläche sowie die Zeit hast. Solche Produkte wie Brot, lassen sich super selbst herstellen, aber diese Produkte sind A nur der Anfang und lassen sich B auch unverpackt kaufen.

Es geht vor allem um Produkte wie Seife, Zahnpasta oder Spülmittel. All diese Dinge lassen sich mit einfachen Haushaltsrezepten selbst herstellen. So sparst du nicht nur Energie bei der Produktion und Müll bei der Verpackung, sondern du weißt auch noch, was in den Mitteln wirklich drin ist und kannst auch Geruch sowie Farbe teilweise bestimmen. Welche Produkte man wie herstellen kann und wo man die Zutaten dafür bekommt, beschreiben wir in einem anderen Artikel.


Weitere Artikel: