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Ist PET eine echte Lösung?

Plastik ist nicht gleich Plastik.  Unter den verschiedenen Formen von Plastik ist vor allem PET Kunststoff in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt. Durch seine besonders leichte Recyclebarkeit wird es oft als die Lösung für die Plastikproblematik dargestellt. So können Hersteller weiter kostengünstige aber stabile Verpackungen herstellen. In den kommenden zwei Jahren wollen daher mehr und mehr Firmen, besonders im Getränkemarkt komplett auf PET setzen. Aber ist PET Plastik wirklich die Lösung oder nur die Verschiebung des eigentlichen Problems?

Was ist PET-Plastik?

PET ist eine Form von Kunststoff, welche komplett aus Erdgas oder Erdöl hergestellt wird. PET ist dabei nur eine Abkürzung. Der eigentliche Name dieser Plastikform ist Polyethylenterephthalat. Gerne kannst du versuchen diesen Namen mehrmals hintereinander auszusprechen und das am besten schnell. Danach weißt du auf jeden Fall, warum die Abkürzung PET deutlich geläufiger ist.

PET macht etwas 6% des gesamten produzierten Kunststoffs aus, damit gehört er zu einem der wichtigsten Kunststoffe. Am häufigsten treffen wir auf PET als Verpackung für Lebensmittel. Besonders in Form von Getränkeflaschen finden wir Polyethylenterephthalat. Egal ob Wasser, Limonade oder Saft, eigentlich alle Getränke findet man in einer PET-Flasche. Aber nicht nur dort kannst du PET-Plastik finden. Nachdem es recycelt wurde, findet man es auch in der Produktion von Textilfasern, Folien, Fleece-Produkten oder auch teilweise in elektrischen Geräten wieder.

Wo liegen die Vorteile von PET?

Warum viele Lebensmittelhersteller auf PET als Verpackungsmaterial zurückgreifen, ist eigentlich recht schnell erkenntlich. PET ist recht widerstandsfähig. Alkohol, verdünnte Säuren, Fette und Öle können dem Stoff und damit dem Inhalt nichts anhaben. Dazu ist er fest und nicht durchlässig für Aromen, Gase und Gerüche.

Generell ist es ein Vorteil von PET, dass es komplett recycelbar ist. PET-Verpackungen werden, nachdem sie ihren eigentlich nutzen erfüllt haben, in recycelter Form z.B. in der Textilbranche wiederverwendet oder einfach wieder als Verpackung eingesetzt.

Das große Aber!

PET ist und bleibt ein Plastik und wenn es mit Plastik nicht so viele Probleme geben würde, gäbe es wohl auch diese Seite nicht. Ein großes Problem besteht darin, dass es, wie die meisten Kunststoffe, nicht natürlich abbaubar ist. Bei der physischen Methode diesen Stoff abzubauen, bleibt immer noch Mikroplastik übrig.

Dieses Problem könnte zwar durch das Recyceln des Stoffes fast ganz gelöst werden, aber leider wird auch PET nicht komplett recycelt. Einige Studien gehen sogar davon aus, dass unter 50% des produzierten Polyethylenterephthalat recycelt wird. Der Rest landet oftmals wieder in der Umwelt und zerstört so den Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere. Dazu stellt auch das Recyceln selbst eine gewisse Gefahr dar und kann zu Umweltproblemen führen.

 Zum einen findet das Recycling oftmals in China statt, so entsteht eine hohe CO2-Emission, noch bevor das PET am Ort des Recycling angekommen ist. Beim Prozess des Recycling besteht dazu das Problem, dass es zur Entwicklung von giftigen Gasen und einer Menge CO2 kommt. Dazu kann es beim Recycling von PET immer wieder zu Vermischung mit PCV kommen. Während PET im Grundsatz gesundheitlich eher unbedenklich ist, bringt PVC einige Gefahren für den Menschen mit sich. Es sollte nicht in Kontakt mit Lebensmitteln geraten, was bei der Vermischung mit PET und der anschließenden Nutzung natürlich schnell passieren kann.

Ein weiterer großer, nicht zu vernachlässigender, Nachteil liegt zuletzt auch noch im Herstellungs-Stoff von PET-Plastik. Wie du dir vielleicht vom Anfang gemerkt hast, wird PET aus Erdöl und Erdgas hergestellt. Beide Stoffe sind zwar natürlich, aber beide werden immer knapper. Dazu entstehen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl Beeinträchtigungen für die Umwelt, welche ihr stark schaden, aber theoretisch vermeidbar sind.


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